Writing Friday #01 „Der Geschmack von Freiheit“

Eine Aktion von read a book and fall in love

Du bist ein Papagei in einem Käfig, berichte was du den ganzen Tag über so tust und siehst.

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr eure Flügel spreizt, euch nach vorne lehnt und den Duft des Windes einatmet, ehe er euch mitreist und euch durch die Lüfte schleudert? Und es gibt nur mehr einen Gedanken: Freiheit?

Nein? Ich auch nicht. Jedenfalls nicht mehr. Nicht seitdem SIE mich mitnahmen. Entführt von aus meiner Heimat und meiner Familie beraubt, sitze ich nun hier. In einem kleinen, goldenan Käfig in einem weißen Raum, vollgestopft mit merkwürdigen Dingen, auf die SIE so viel Wert zu legen scheinen. Mit SIE meine ich meine Entführer. Merkwürdig aussehende Wesen, die sich für die Herren dieses Planeten halten und unsere Spezies die Heimat stehlen.

Aber zurück zum Wesentlichen. Nun sitze ich in einem goldenen Käfig, der viel zu klein für mich ist. Gerade einmal groß genug um vom Boden bis auf die Schaukel in der Mitte zu gelangen, aber nicht zu klein um auf besagten Boden qualvoll zu verenden. Wann habe ich das letzte Mal meine Flügel zu ihrer vollen Spannweite ausgebreitet? Ich weiß es nicht mehr. Kann ich überhaupt noch richtig fliegen? Nur noch ein letztes Mal den Geschmack von Freiheit kosten. Der einzige Geschmack, denn ich jetzt in meinem Schnabel schmecke, ist dieser ekelhafte Smok, der von diesen stinkenden Blechdingern, da unten, in mein Fenster geweht wird.

Also, nun sitze ich hier, in der Mitte meines Gefängnisses und tue das was ich jeden Tag auch mache. Ich warte. Auf was, kann ich nicht mehr mit Sicherheit sagen. Der einzige Lichtblick ist die Sonne, die mich jeden Tag besucht und durch mein Fenster scheint. Eine süße Qual, die mich träumen lässt, vom Fliegen und Heimkehren, aber mir gleichzeitig vor Augen hält, was ich alles verloren habe . Ich weiß gar nicht auf was ich da genau starre. Ein großes Rad aus metall auf dem rundherum kleine rote Häuser hängen. Keine Ahnung was daran so besonders sein soll, aber meine Entführer scheinen sehr stolz darauf zu sein.

Jetzt träume ich wieder. Etwas Zeit bleibt mir noch, bevor SIE zurückkommen. Jedesmal, wenn dieser braune Holzkasten in der Ecke, ein lautet Geräusch von sich gibt, kehren SIE heim. Und dann geht der ganze Terror von vorne los. Kunststücke, so wie SIE es nennen, erwarten SIE von mir. Seit meinem allerersten Tag in diesem Käfig musste ich für SIE tanzen und meine Kralle auf Kommando heben. Sogar wir Vögel haben unseren Stolz und wie zu erwarten, habe ich mich IHNENverweigert und einfach stillgehalten. Einfach nur einen blauen Papagei zu beobachten war IHNEN wohl zu langweillig. Später haben SIE versucht mich mit Keksen zu locken. Als dies nicht funktionierte liesen SIE mich endlich in Ruhe. Doch mit was ich nicht gerechnet habe ist, dass SIE mich föllig ignorierten. Und damti meine ich auch, dass SIE mit kein Futter gaben. Nach etlichen Tagen tat der Hunger schon so weh, und als SIE mit einen Keks in der Hand kamen, tat ich was SIE verlangten. Es war demütigend. Aber was blieb mit übrig, von Hunger geplagt, um um Futter zu betteln. Sogar Worte kamen aus meinem Schnabel, was SIE zu Jubelgeschrei ermutigte und mir einen extra Keks einbrachte.

Tja. Das ist mein Leben. Ein Vogel im Käfig.

Wie auf die Minute kamen meine Entführer zurück, gefolgt von IHRER Brut. Aber heute waren es doppelt so viele. Wohl Freunde Brut, die die neue Atraktion aus den Regenwals begutachten wollen. Nachdem ich meine Show beendet habe und alle zufrieden waren, öffneten SIE den Käfig und gaben mit die Kekse. Quietschend schloss sich die Gittertür wieder und die Brut verschwand. Genervt an meinen Futter knabbernd, fiel mein Blick auf einen offenen Spalt an der Gittertür. Der Käfig stand offen! Der Riegel ist nicht eingerastet und hat die Tür nicht richtig geschlossen. Vorsichtig drückte ich meinen Kopf dagenen und mit einem lauten Geräusch öffnete sich der Käfig. Noch hat es niemand bemerkt. Mein Fenster stand genauso offen. Ich könnte es schaffen. Komischerweise überkommt mich keinerlei Angst. Wo genau ist der Regenwald? Wie weit ist dieser entfernt? Kann ich überhaupt noch fliegen? Würden mich meine Flügel noch tragen? All dies hat auf einmal keine Bedeutung mehr. Nach all der Zeit habe ich eine Chance um nach Hause zu kommen. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit schecke ich den Geschmack der Freiheit. Eine kühle Windböe streicht durch mein Gefieder, ruft förmlich nach mir. Als ein warmer Sonnenstrahl meinen Schnabel streichelt, spreize ich meine Flügel, befreie sie aus der Enge der Gitterstäbe, entfalte ihre ganze Pracht. Ich atme tief ein, mache den ersten Flügelschlag und … wünscht mir Glück!

Ich hoffe euch hat meine kurze Geschichte gefallen! Es ist das erste Mal, dass ich mein „Writing Friday“ mitmache und die erste Geschichte die ich hochgeladen habe, also habt bitte Geduld mit mir! 🙂

Schreibt mir doch bitte wie ihr meine Geschichte findet!

Ich wünsche euch alles Liebe!


3 Gedanken zu „Writing Friday #01 „Der Geschmack von Freiheit““

    1. Hy elizzy91!
      Ich danke dir vielmals für dein großes Lob! ❤
      Freut mich, dass es dir gefallen hat, vor allem da es meine erste Geschichte war. 🙂

      Liebe Grüße
      Tamii

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  1. Irgendwie habe ich letzte Woche deine Geschichte nicht gefunden, jetzt aber.
    Sehr traurig, weil wir Menschen terils echt so sind. Wieviele Leute halten sich exotische Tiere ohne sie wenigstens artgerecht zu halten…
    Aber schön, dass dein Papagei die Freiheit gefunden hat. Kann man nur hoffen, er findet einen besseren Ort um zu Leben.
    Grüße, Katharina

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